Die Sendung „Anna und der König von Siam“ habe ich als Kind immer im TV gesehen, aber mir war lange nicht klar – bis vor Kurzem um ehrlich zu sein -, dass damit Thailand gemeint war. Und da wir vor den Osterferien wirklich gut in der Schule eingespannt waren, hatte ich auch wenig Zeit und kaum Muße, mich ein bisschen zu informieren. Gut, dass wir bereits ein bisschen Asien erfahren sind und nicht ganz blauäugig auf Reisen gehen. Trotzdem lerne ich erst nun, da wir im Land unterwegs sind, Eigenarten bzw. lerne das Land überhaupt kennen.
Stephan und ich sind begeistert davon, das Land per Rad zu erkunden – nicht nur das Training, sondern wirklich das Reisen von A nach B steht im Mittelpunkt. Jeden Tag sehen wir und erleben wir Neues, mit jeder Etappe – derer wir insgesamt 8 absolvieren werden von Bangkok nach Phuket – tauchen wir etwas tiefer ein, sehen die Thais in ihrem Alltag, sehen das Leben auf dem Land und freuen uns an vielen Dingen, die wir aus Indonesien kennen: die Hitze, die Schwüle, üppige, tropische Vegetation, einfachste Lebensbedingungen und unendlich freundliche Menschen, die so anmutige Gesichter haben. Wir fühlen uns wohl – auf dem Rad und unter diesen Menschen, aber auch mit unserer Reisegruppe: 8 Mitstreiter und Tourguide, Pane, der zwar ehemaliger Radprofi war, immer noch äußerst trainiert und aktiv und von Haus aus Schweizer ist, aber seit ca. 9 Jahren hier lebt. Außerdem ist Ludy mit von der Partie; seines Zeichens schwuler Thai, der sich um unser aller Wohlbefinden kümmert, indem er Obst reicht, die Flaschen befüllt oder sogar als Fremdenführer fungiert. Chen fährt das Begleitfahrzeug und komplettiert den Tross. Täglich fahren wir zwischen 70 und 140 km; von Hotel zu Hotel; für alles wird gesorgt – wir treten nur in die Pedale und lassen uns „betütteln“ (Ludy ist da voll in seinem Element!). Herrlich!
Die Etappen sind ausschließlich flach – für die Kenner unter Euch: ca. 130 Höhenmeter auf 70km……also nicht mit unseren letzen Aufenthalten auf Lanzarote vergleichbar. Aber kontinuierliches Treten – ohne nennenswerte Rollpausen – bei hoher Luftfeuchtigkeit und gut 35 Grad…..schlaucht und so freuen wir uns täglich auf ein paar Runden im Pool und frische Kokosnuss 🙂
Die Tour richtet sich an alle Leistungsklassen. Ich glaube, wir haben Glück gehabt, dass wir eine recht ausgeglichene Truppe beisammen haben. Neben Pane gibt es auch noch ein, zwei andere ehemalige Radsportler dabei; die anderen sind ebenso motiviert – nur bei welligem Gelände trennt sich die Gruppe, und wir „Speedies“ warten an ausgemachten Punkten. So kommt jeder zu seinem Recht! Ein paar Gesprächspartner sind uns natürlich lieber als andere: Weitgereiste teilen eben eine gewisse Neugier und offene, weniger kritisierende Sichtweise auf alles, was uns hier begegnet 🙂
Und nebenbei gibt´s auch noch ein bisschen Kultur: die Thai sind fast alle Buddhisten.
Im Land verteilt gibt es über 35.000 Tempel, in jedem leben im Schnitt 10 Mönche, also ist es nicht verwunderlich, dass wir auf dem Weg etliche Stätten passieren und auch Zeit finden diese zu besuchen. Ludy führt uns und gibt uns einen kleinen Einblick.
Heute, am Karfreitag, haben wir Ruhetag und lassen uns treiben. Ein kurzer Jog am Strand vor dem Frühstück oder ein paar Runden Schwimmen stehen auf dem Programm – vielleicht auch noch eine Massage. Diesen Luxus habe vor allem ich, Susanna, schon einige Male genossen. Die Thai bieten angenehme Spa-Atmosphäre und Handfertigkeit, die man den zierlichen Damen kaum zutraut. Ich begebe mich gern in ihre Hände und kann wunderbar entspannen. Stephan ist da etwas vorsichtiger, da er leider gerade schlechte Erfahrungen bei meinem gelobten TCM Arzt gemacht hat: kurz nach der Behandlung bekam er einen schmerzhaften Hexenschuss, den er nun langsam auskuriert. Also lässt er da lieber niemanden an sich heran. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, dass wir Sportler natürlich seriöse Etablissements aufsuchen……. gerade in Thailand werden von zierlichen Damen auch andere Bedürfnisse gestillt 🙂 Fast erschrocken haben wir in Bangkok gesehen, in welchen verruchten Straßen sich ausländische Männer zur Schau stellen. Genau wie die jungen Frauen präsentieren sie sich in entsprechenden Bars und warten darauf „auf“ oder „ausgesucht zu werden. Die leichten Mädchen gesellen sich dann einfach dazu….ein Anblick wie im Rotlichtviertel – nur schäbiger!
Kleines Fotoalbum:
So, jetzt habt Ihr alle eine vielfältigeren Einblick als sonst. Die Internetverbindung hier ist nämlich ganz schön fix, und ich kann ein paar Bilder mehr hochladen!
Wir wünschen Euch allen schöne Osterfeiertage mit vielen bunten Eiern, die Ihr hoffentlich nicht unter der Schneedecke suchen müsst.
Schulisch wir die Zeit nach den Osterferien sicher noch schneller vorbeigehen als zuvor. Das Abitur mit Besuch aus Deutschland steht an, Projektwoche und, und, und…. Kaum zu glauben, aber das erste Schuljahr in China befindet sich bald im Entspurt.
Wir freuen uns schon auf unseren Besuch in D im Sommer.
Bis dahin freuen wir uns auch mal wieder auf Post von Euch.
Herzlichst Eure Beijingrookies!