….nein, nein, wir waren nicht beim Championsleague-Spiel der verfeindeten, chinesischen Rivalen, sondern haben bei der Stippvisite nach Shanghai ein kleines Fazit gezogen. Nur ein kleines, wenig repräsentatives, weil wir nur einen winzigen, aber bleibenden Eindruck von der Mega-Metropole erhaschen konnten, denn wir waren dort an drei Wettkampftagen der Ostasienspielen eingespannt und haben bei einer Bootsfahrt auf dem Gelben Fluss nur einen Hauch dieser beeindruckenden Innenstadt sehen können.
Aber nun von vorn:
Vor zwei Wochen waren wir fast erstmals kulturell in Peking unterwegs. Ziel unseres Ausflugs war der Himmelstempel, einer der bedeutendsten Tempelanlagen ganz Chinas. Ich war mit meiner neuen Kamera bewaffnet und konnte jede Menge Bilder einfangen. Die Parkanlagen drumherum gaben auch jede Menge Motive ab, denn die Chinesen nutzen jede Fläche, um ihrem Hobby nachzugehen. Somit konnten wir Tangotänzer en masse beobachten, die zu laut aufgedrehter Musik tanzten oder es lernten oder so taten, als ob sie es können -aber ganz ohne Scham. Das würde sich doch bei uns niemand trauen, oder?
Ganz gebannt lauschten wir auch einem probenden Chor, der sich eine Ecke mit guter Akustik gesucht hatte – kurz vor dem Eingang zum Haupttempel. Kräftige und klare Stimmen konnten wir hören. Daneben wurde gestrickt und zugehört. Ein schönes Erlebnis.
Der Tempel selbst wird sehr verehrt; er symbolisiert die Verbindung zwischen Erde und Himmel. Der Kaiser hatte, bevor er Opfer brachte wie zu unserem Erntedankfest, 3 Tage gefastet, um die Götter milde zu stimmen. Eine ganze Prozession um ihn herum trug ihn auf einer Sänfte zum Tempel. Das letzte Mal ist das wohl in den 30er Jahren passiert – ist also noch gar nicht so lange her! Wenn man sich das vergegenwärtigt, scheint der Aufstieg Chinas noch beeindruckender, allerdings wurde mit der Kulturrevolution unter Mao auch ein hoher Preis gezahlt, denn vieles aus der Zeit davor wurde zerstört und der Gedanke dieses Kulturgut zu pflegen, kommt wohl erst in unserer Zeit wieder auf.
Wir saugten den Anblick des Tempels auf; er wirkt geradezu bezaubernd. Leider empfinden viele Chinesen ähnlich, und somit wird so ein Ausflug auch schnell anstrengend aufgrund der Menschenmassen, denen man am Samstag so begegnet 🙁
Im Anschluss waren wir natürlich hungrig und wollten unbedingt schauen, ob es hier tatsächlich so allerlei Ungetier zu essen gibt. Und tatsächlich – allerdings eher als Touristenattraktion gab es dann dieses zu sehen + und für jeden, der wollte, auch zu probieren. Vorsicht: Lebendiges am Spieß !!!!
Den Anblick, den Shanghai bietet, ist mindestens genauso beeindruckend – vielleicht aufgrund der futuristischen Moderne fast überwältigend. Doch mit dem „alten China“ hat Shanghai wirklich nichts mehr zu tun. Alles wirkt bombastisch, und jedes Gebäude ist hell erlauchter – ganze Stadtteil blinken gen Himmel, sodass man fast von Lichtverschmutzung sprechen könnte. Ein ZU VIEL kann es auch geben! Trotzdem haben wir beschlossen, die Stadt sicher nochmal zu besuchen – mit etwas mehr Zeit im Gepäck!
Von den Ostasienspielen waren wir alle – Trainer, wie Schüler – begeistert. Es wurde gekämpft, und unser Team hat besonders in den Einzeldisziplinen hervorragend abgeschnitten. Das Team ist an sich gewachsen, und der Zusammenhalt unter den Schüler, die z.T. 5 Jahre Altersunterschied aufwiesen, war wirklich prima. Das nächste Mal müssen wir auch die Ballsportarten professioneller vorbereiten, damit wir noch mehr Paroli bieten können. Doch mit dem 3. Platz insgesamt sind alle glücklich nach Hause gefahren.
Mehr Fotos von den OAS auf der Schulhomepage www.dspeking.net.cn unter „Fotos“!!!
bis bald, Eure Beijingrookies 🙂